Am 28. und 29.10.2023 fand in Geisenhausen das 3. Bayerncamp der Bayerischen Amateur Kickbox Union e.V. (BAKU) statt. Das breite Programm hatte fast 200 Teilnehmer/innen angezogen. Es reichte von einer Trainingsmaßnahme des Landeskaders über ein Trainingsangebot für Breitensportler bis hin zu einer Kampfrichterausbildung und einem Theorieblock, der sich sowohl für Interessierte geeignet war als auch zur Verlängerung der C‑Trainerlizenzen diente. Eine Idee dahinter war, die Möglichkeit für alle Einkommens‑, Alters- und Leistungsgruppen, miteinander zu kommunizieren, Erfahrungen auszutauschen und zu trainieren. Für die angehenden Demokratietrainer/innen Susanne Landeck und Frank Zimmermann war dies der perfekte Rahmen für eine Kick-off-Veranstaltung zum neuen Kinderschutzkonzept der BAKU.
Sexualisierter Gewalt im Verein und Verband einen Riegel vorzuschieben, findet im Kickbox-Sport breite Zustimmung. Allerdings erklärten viele Teilnehmer/innen, mit der Erstellung eines Schutzkonzepts erst einmal überfordert zu sein und ein gehöriges Stück Respekt davor zu haben. Im Praxisprojekt wurden diese Vorbehalte proaktiv aufgegriffen und deutlich gemacht, dass bei der Erstellung des Vereinskonzeptes das Rad gar nicht neu erfunden werden müsse. Gute Orientierung bieten bereits bestehende Konzepte, wie beispielsweise das E‑Learning-Programm zum Kinderschutz von der Bayerischen Sportjugend oder eben das Schutzkonzept, das BAKU und der KSV Geisenhausen aufgelegt haben.
Neben einer systematischen Erschließung des gesamten Themenkomplexes wird hier auch ein Interventionsleitfaden als sachlicher Ablaufplan vorgestellt, der bei beabsichtigten Übergriffen von Erwachsenen auf Minderjährige den Verantwortlichen auch angesichts der hohen Emotionalität Orientierung und Rechtssicherheit bieten soll. Ein solcher Interventionsleitfaden, so die Autoren, könne auch für andere Verbände und Vereine als Blaupause dienen.
Fotos: Rudi Brunnbauer