Kommunikation im Weitwinkel: Netzwerktreffen der Bayerischen ZdT-Projekte in Garmisch-Partenkirchen
Netzwerktreffen der Bayerischen Sportprojekte 23.–24. Mai in Garmisch-Partenkirchen
Vom 23. bis 24. Mai fand in Garmisch-Partenkirchen/Zugspitze das Netzwerktreffen der Bayerischen Projekte, welche von „Zusammenhalt durch Teilhabe“ gefördert werden, statt. Das Ziel: eine Plattform schaffen für den Austausch und die Vernetzung von Projekten, die sich für demokratische Werte im Sport stark machen. Teilgenommen haben unter anderem die DLRG Jugend Bayern, der Landesfeuerwehrverband Bayern, der Naturfreunde Landesverband Bayern, der AWO Landesverband Bayern und TEAM Sport-Bayern mit dem TSB-Projekt „SPORTVERBÄNDE – STARK FÜR DEMOKRATISCHE WERTE“.
Eröffnet wurde das Treffen am Donnerstagnachmittag durch ein Grußwort von Johannes Eitzenberger, dem Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbandes Bayern. Eitzenberger gab dabei Einblicke in die Projektarbeit und die ehrenamtliche Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr (FFW). Er hob dabei hervor, wie wichtig ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft ist und welche neuen Herausforderungen auf die Feuerwehr in Zeiten von Social Media und digitaler Kommunikation zukommen.
Social Media Aufreger
Einen Ansatzpunkt für den Erfahrungsaustausch bot das Beispiel „Social Media Aufreger“. Im vergangenen Jahr hatte ein Satz des damaligen FC Bayern Trainers Julian Nagelsmann für Schlagzeilen gesorgt: „Wir sind nicht bei der Freiwilligen Feuerwehr Südgiesing, sondern beim FC Bayern“. Dieser flapsige Spruch löste große Empörung bei der Feuerwehr aus und führte zu einem erheblichen öffentlichen Echo in den Medien und sozialen Netzwerken. Die Teilnehmenden berichteten über ihre Strategien im Umgang mit solchen polarisierenden Vorfällen, einschließlich der Koordination mit dem Innenministerium und der gemeinsamen Antwort über verschiedene Kommunikationskanäle. Am Ende ging’s dann ja auch gut aus. Nagelsmann entschuldigte sich bei der Feuerwehr und stattete ihr medienwirksam einen Anerkennungsbesuch ab.
Awareness stärken
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Reflektion der bestehenden Kommunikationswege und ‑strategien mit einem besonderen Fokus auf Awareness – also dem zielgerichteten Umgang mit einer Aufmerksamkeitsökonomie. Die Naturfreunde Bayern zeigten dabei auf, welche Hürden in der Kommunikation bestehen und wer möglicherweise ausgeschlossen wird. Workshop-Teilnehmende berichteten in diesem Zusammenhang über diskriminierende Verhaltensweisen, die sie in ihren Einrichtungen erlebt oder beobachtet haben, und stellten positive Beispiele vor, die in solchen Situationen zur Förderung von Awareness und damit zu konkreten Lösungsansätzen beigetragen haben. Das Awareness-Konzept der Naturfreunde, das auf gegenseitigem Respekt und der Förderung der Vielfalt basiert, diente in der Diskussion dann als Model. Ein praktisches Beispiel liefert die Verankerung von Awareness in den Verbandsstrukturen. So ist das Konzept fest in der Satzung der Naturfreunde verankert und betont darin explizit die Wichtigkeit einer diskriminierungsfreien Gesellschaft. In der Präambel der Satzung erklären die Naturfreunde, dass sie sich ohne Wenn und Aber gegen jegliche Form von Diskriminierung und für die Förderung der demokratischen Teilhabe einsetzen.
Digitaler Austausch mit der Bundeszentrale für politische Bildung
Am Abend fand ein digitaler Austausch mit Martha Bienert von der Bundeszentrale für politische Bildung statt. Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, ihrerseits ihre eigenen Projekte vorzustellen und gemeinsam über zukünftige Entwicklungen zu diskutieren.
Generationenkonflikt im Ehrenamt
Der zweite Tag startete mit dem Thema „Generationenkonflikte“ im Ehrenamt. Dazu analysierten die Teilnehmenden, welche Rollen die verschiedenen Generationen in ihren Verbänden spielen. Beispiele aus der Praxis zeigten, dass jüngere Mitglieder im Miteinander (oder manchmal Gegeneinander) der Generationen oft verunsichert sind und viele Fragen haben, während ältere Mitglieder oft an traditionellen Strukturen festhalten und sich den Ansprüchen der jüngeren Generation beispielsweise an digitaler Teilhabe verschließen. Und dann „kracht’s“ erfahrungsgemäß ganz schnell einmal. Dann helfen Strategien zur Konfliktvermeidung. Diese reichen von Hilfsbereitschaft, den Aufbau und Pflege persönlicher Beziehungen und gemeinsame Aktivitäten bis hin zum Feiern von Erfolgen des Teams mit dem gesamten Team. Die Leitplanken dafür setzt das bewusste und zielgerichtete Fördern des Miteinanders und eines gemeinsamen Verständnisses.
Mehr davon
Zum Abschluss des Netzwerktreffens der bayerischen ZdT-Projekte zogen die Teilnehmenden ein rundum positives Fazit der zweitägigen Veranstaltung. Abschließend zogen die Teilnehmer ein positives Fazit der Veranstaltung. „Der gemeinsame Austausch und die entwickelten Konzepte sind für uns äußerst wertvoll“, hieß es in der Feedback-Runde. „Ein gemeinsamer und persönlicher Austausch muss unbedingt zeitnah wiederholt werden.“
Foto Titelbild: Sebastian Bozada, Naturfreunde Bayern